Frankfurt: Starke Auftritte von Yara Reichert im Louisdor-Preis

Neuer Tag und eine weitere Einlaufprüfung, dieses Mal für das Finale im Louisdor-Preis. Neben dem NÜRNBERGER Burg-Pokal findet auch der mittlerweile über die Grenzen Deutschlands beliebte Louisdor-Preis seinen Jahresabschluss in Frankfurt. Unzählige Pferde haben ihren Weg über den Louisdor-Preis in den internationalen Grand Prix-Sport gefunden. Aktuell prominentestes Beispiel: Dalera BB. Im vergangenen Jahr hatte Sönke Rothenberger die Ehrenrunde der Frankfurter Finalprüfung angeführt. In diesem Jahr hat Bayern gleich ein starkes Doppelpack am Start: Yara Reichert hat ihre beiden Hengste Springbank und Valverde NRW für das Finale in der Frankfurter Festhalle qualifiziert und gleich in der Einlaufprüfung ein großes Ausrufezeichen hinter beide Namen gesetzt.

„Das war cool oder?“- Das ging wohl Springbank nach dem Schlussgruß durch den Kopf. Stolz und vor allem völlig in sich ruhend blickte er ins Publikum. Yara Reichert selbst beschreibt ihn als ihr „Löwe – er ist mutig und selbstsicher“. Während in der heutigen Dreisterne-Prüfung einige Pferde noch mit der Kulisse zu kämpfen hatten, kam der neunjährige Hengst in die Bahn und wollte sich präsentieren. Selbstsicher spulte er das Dreisterne-Programm runter und punktete unter anderem mit energischen Trabverstärkungen, ausdruckvollen Passagen und diagonal abfußenden Piaffen sowie sicheren Serienwechseln. Ein paar Punkte gingen in der ersten Galopppirouette aufgrund eines nicht ganz optimalen Durchsprungs verloren. Das war jedoch das Einzige und Yara Reichert’s Freude war völlig verständlich riesig. 73,6 Prozent und nur knapp geschlagen Platz zwei. Das gibt ordentlich Selbstbewusstsein für den am Sonntag bevorstehenden Grand Prix de Dressage. An die Spitze setzte sich Beata Stremler mit ihrer selbstausgebildeten und eleganten Stute Fürstin Bea OLD (73,9 Prozent). Die neunjährige Stute brillierte vor allem mit einer ausdrucksvollen und schon gefestigten Piaff-Passage-Tour. Auf dem dritten Platz reihte sich Borja Carrascosa mit dem erst achtjährigen Frizzantino (72,7 Prozent) ein. Die beiden hatten in den Qualifikationen für ein Rekordergebnis von fast 80-Prozent gesorgt und auch in der ersten Frankfurter Prüfung konnte man dieses Ergebnis wahrlich nachvollziehen. Heute wurde die Note durch eine teilweise erkennbare Spannung von Frizzantino noch gedrückt. Doch die Betonung liegt auf noch. Bei den beiden ist am Sonntag sicherlich viel drin.

Kommen wir noch einmal zu Yara Reichert. Die Amateurin kam nach der Prüfung nicht mehr aus dem Strahlen heraus, da ihr zweites Eisen im Feuer, der neunjährige Vitalis-Sohn Valverde NRW es nicht viel schlechter machte. Valverde NRW reihte sich mit 71,7 auf Platz fünf ein. Er punktete gleich zum Auftakt der Prüfung mit einer sehr gleichmäßigen Trabtour. Hinzu kamen kleinste Galopppirouetten und sichere Einer- und Zweierwechsel. Nach der ersten Galoppverstärkung schlich sich ein kurzes Umspringen ein, was Punkte kostete. Dennoch: Auch Valverde NRW weckte schon die Vorfreude auf das bevorstehende Finale!

Nach einer längeren Verletzungspause meldeten sich heute auch Benjamin Werndl und sein Famoso OLD auf internationalen Turnierparkett zurück. Famoso OLD zeigte sich wie schon vor wenigen Wochen in Ising hochmotiviert, frisch und ausdrucksvoll. Doch es kommt ein Aber, er war heute auch ordentlich beeindruckt von Frankfurts Gespenster! Stockungen und Fehler drückten die Note gewaltig. Im morgigen Grand Prix Special wird dies sicherlich anders aussehen. Den Sieg im internationalen Grand Prix de Dressage schnappte sich die Newcomerin des Jahres, Katharina Hemmer mit Denoix PCH und das mit neuer persönlicher Bestleistung von 73,8 Prozent. Auf Platz zwei und drei folgten Isabell Werth mit SuperB (73,2 Prozent) und Ingrid Klimke mit First Class (70,8 Prozent). (msb)