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Mit einem „Löwen“ und einem „Balletttänzer“ zu Top-Platzierungen im Louisdor-Preis Finale

Yara Reichert sicherte sich im 17. Louisdor-Preis Finale zwei Top-Platzierungen.

Text: msb

Foto: Lafrentz

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18.12.2023
3 Minuten
Im vergangenen Jahr war es schon nach der Einlaufprüfung absehbar, wer sich mit hoher Wahrscheinlichkeit den Finalsieg schnappen würde. Und so war es am Ende auch: Sönke Rothenberger und Fendi sicherten sich in völlig überlegener Art und Weise den Sieg im Finale des Louisdor-Preises 2022. Wer wird sein Nachfolger sein? Ja auf diese Frage gab es in diesem Jahr nicht so schnell eine eindeutige Antwort. Vielmehr blieb es bis ins Finale spannend, da sich das Feld der diesjährigen Finalisten in einer hohen Dichte zeigte. In Mitten dessen stand Yara Reichert, Amateurin, vierfache Mutter, Dressurreiterin und Unternehmerin, eben eine echte Powerfrau. Yara Reichert hat in diesem Jahr eine wahre Meisterleistung geschafft. Sie qualifizierte ihre beiden neunjährigen Hengste Valverde NRW und Springbank. Alleine diese Tatsache kann nicht hoch genug angerechnet werden. Erster legte im Frankfurter Finale vor. Im Grand Prix bestach der Vitalis-Sohn mit hoher Lektionssicherheit, wobei er besonders in den versammelten Lektionen, wie den Galopppirouetten punktete. „Der Hengst nimmt sehr schön Last auf und zeigt sich schon sehr ausbalanciert“, beschrieb Dr. Dietrich Plewa, der im Anschluss jeden Ritt kommentierte. „In den Verstärkungen wünscht man sich auf Dauer mehr Rahmenerweiterung. Doch man muss auch Yara Reichert als Amateurin ein Kompliment aussprechen“, fügte Dr. Dietrich Plewa hinzu. Im Vergleich zum ersten Tag zeigte sich Valverde NRW im Finale schon losgelassener in der Oberlinie. „Valverde ist sensibel und schüchtern, wodurch er im Viereck gerne mal die Luft anhält. Dennoch würde er mich nie im Stich lassen. Er ist mein Balletttänzer“, schwärmte Yara Reichert. Im Finale selbst schien es auf jeden Fall so, dass sich ihr „Balletttänzer“ mit der Frankfurter Atmosphäre angefreundet hatte und so wurden die beiden mit 70,8 Prozent und Platz vier belohnt. 

Das Gegenteil zu Valverde NRW ist sein Stallkollege. „Beide Hengste sind meiner Meinung nach absolute Ausnahmepferde und mein größtes Ziel ist es, diesen beiden Pferden gerecht zu werden. Springbank ist mein Löwe – er ist mutig und selbstsicher, ein richtiger Matcho, der mich ebenso nie im Stich lässt“, schmunzelte Yara Reichert. Ganz gemäß eines Matchos hatte sich Springbank in der Einlaufprüfung gezeigt und sich Platz zwei geschnappt. Im Finale war bei ihm etwas die Luft raus. „Er hat sich die letzten Tage hier etwas aufgeregt, so dass er heute wirklich etwas müde war“, beschrieb Yara Reichert. Dennoch: Auch Springbank überzeugte im Finale mit etlichen Highlights, wie beispielsweise ausdrucksvollen Trabverstärkungen und gut ausgehaltenen Passagen. In den Piaffen, den Übergängen aus der Piaffe sowie in den Galopppirouetten fehlte heute die letzte Aktivität aus der Hinterhand. „Auch Springbank ist ein echtes Grand Prix Pferd. Heute stand der Hengst nicht ganz so optimal vor den treibenden Hilfen, wie es am ersten Tag der Fall war“, fasste Dr. Dietrich Plewa treffend zusammen. Und am Ende kam Yara Reichert aus dem Strahlen nicht mehr heraus. „Das Turnier war ein unglaublich schönes Erlebnis. Die Starts im Finale des Louisdor-Preises bedeuten mir die Welt. Es war mein ganz großes Ziel hier mit meinen beiden Hengsten reiten zu dürfen. Ich bin unglaublich dankbar, dass das geklappt hat“, schwärmte Yara Reichert. Besonders vor dem Hintergrund von Yara Reichert’s folgenschweren Anhänger-Unfalls zu Beginn des Jahres sind ihr die beiden Finalstarts nicht hoch genug anzurechnen. Yara Reichert hat sich zurück gekämpft und mit ihren Frankfurter Finalstarts wahrlich ein dickes Ausrufezeichen hinter ihren Namen und den ihrer beiden vielversprechenden Hengste gesetzt.

Kommen wir noch einmal zu Yara Reichert und ihre weiteren Pläne. „Zuerst bin ich Mutter von vier Kindern, das ist das Allerwichtigste. Jetzt muss ich diese aufregenden Frankfurter Tage erst einmal verarbeiten, dann möchte ich das Weihnachtsfest mit meiner Familie genießen. Im nächsten Jahr möchte ich mit meinen beiden Hengsten an den Kleinigkeiten arbeiten. Es soll sich einfach alles noch weiter festigen“, erläutert Yara Reichert. Eins steht fest: Yara Reichert’s Hengste haben sich in Frankfurt in die Herzen vieler getanzt! (msb)